Warum eine Körnerdiät allein nicht ausreicht und wie Sie mit natürlichem Futter wirklich etwas bewirken können
Auf den ersten Blick klingt es logisch – schließlich kommen auch Körner in der Natur vor. Doch genau hier liegt das Missverständnis. Viele kommerzielle Körnermischungen sind alles andere als natürlich: Sie enthalten oft nur fetthaltige Körner (wie Sonnenblumenkerne), sind alt, verarbeitet und bieten nicht die abwechslungsreiche Nahrung, die Papageien in freier Wildbahn fressen.
Papageien fressen in freier Wildbahn keine eintönige Mischung.
In freier Wildbahn leben Papageien seit Millionen von Jahren ohne künstliche Vitamine, Nahrungsergänzungsmittel oder farbige Pellets. Ihre Nahrung besteht aus einer bunten und saisonalen Mischung aus:
frischen Knospen und Blättern
Samen von reifen und unreifen Früchten
Rinde, Blüten und Nektar
Wildbeeren, Wurzeln und Kräutern
Nüssen, Ton und ab und zu sogar einem Regenwurm.
Sie suchen, wählen, probieren und vermeiden, was ihnen nicht gut tut. Ein natürlicher Instinkt geht verloren, wenn wir ihnen eine zu einseitige oder künstliche Ernährung anbieten.
Warum reine Samen verheerend sein können
Einem Vogel, der nur Sonnenblumenkerne oder eine eintönige Samenmischung bekommt, fehlen:
essentielle Vitamine (wie Vitamin A und K)
ausreichend Kalzium und Magnesium
bioaktive Pflanzenstoffe
Ballaststoffe, die für eine gesunde Darmflora notwendig sind
Und das werden Sie mit der Zeit bemerken. Denken Sie an Federrupfen, Antriebslosigkeit, schlechter Mauser, Brutverhalten und sogar Verhaltensproblemen.
Was sind bioaktive Pflanzenstoffe eigentlich?
Bioaktive Pflanzenstoffe (auch Phytonährstoffe genannt) sind natürliche Substanzen in Pflanzen, die den Körper unterstützen, ohne Vitamine oder Mineralstoffe zu sein.
Sie kommen in Gemüse, Obst, Kräutern, Blättern, Blüten und Rinde vor. Und sie sind essentiell für die Gesundheit Ihres Papageis. Diese Stoffe:
Stärken das Immunsystem
Hemmen Entzündungen
Schützen Zellen vor Schäden
Fördern eine gesunde Darmflora
Unterstützen den Hormonhaushalt und die Stimmung
Beispiele sind Flavonoide (in Beeren), Carotinoide (in Karotten und Paprika) und Polyphenole (in Obst, Nüssen und Kräutern).
Sie sind nur in frischem oder natürlich getrocknetem Futter enthalten. Pellets enthalten diese wertvollen Stoffe aufgrund der Erhitzung während des Press- und Verarbeitungsprozesses oft nicht.
Was ist also eine gesunde, natürliche Ernährung?
Glücklicherweise gibt es eine Fülle von natürlichem Futter, mit dem Ihr Papagei so fressen kann, wie es die Natur vorgesehen hat. Denken Sie an:
Täglich frisches Gemüse: Brokkoli, Paprika, Karotte, Rote Bete, Zucchini
Saisonales Obst und Beeren: Apfel, Granatapfel, Blaubeere, Mango (in Maßen)
Nüsse in der Schale oder geschält: Walnuss, Pekannuss, Mandel, Paranuss
Essbare Blüten & Kräuter: Löwenzahn, Kamille, Brennnessel, Basilikum
Getrocknetes Gemüse und Obst (ohne Schwefel oder Zuckerzusatz)
Saaten in natürlicher Form: wie Sprossen, Kürbiskerne oder Kerne aus frischem Obst
Abwechslung ist hier das Stichwort. Sie beugt Mangelerscheinungen vor und macht das Essen wieder zu einem natürlichen Ritual voller Entdeckungen.
Umstellung? So geht’s natürlich
Machen Sie Futter sichtbar und attraktiv – Papageien fressen gerne, was Sie fressen. Schneiden Sie Gemüse in Würfel, formen Sie Spieße oder Futterbällchen.
Bieten Sie jeden Tag etwas Neues an, ohne Zwang, aber mit Wiederholung. Neues Futter wird manchmal erst nach zehnmaligem Probieren angenommen. Reduzieren Sie die Körnerzufuhr langsam, damit Ihr Papagei seiner Neugier freien Lauf lassen kann.
Essen Sie gemeinsam – teilen Sie sich ein Stück Karotte oder Apfel. Papageien sind gesellige Esser.
Die Natur bietet alles, was sie brauchen.
Sie brauchen keine Pellets oder künstliches Trockenfutter, um Ihren Vogel gesund zu halten. Wenn Sie die Kraft von frischem, natürlichem Futter nutzen, geben Sie Ihrem Papagei, was sein Körper und seine Instinkte wirklich verstehen.
Gesund, abwechslungsreich und voller Leben – genau wie die Natur es vorgesehen hat.
Liebe Grüße, Malenthe